Bänder aus aller Welt — meine Sammlung
Alles fing mit dem Sammeln von Bandwebmustern an und dem Suchen nach Bändern, die den Weg in die Volkskunde- und Heimatmuseen gefunden hatten.
Das war viel, viel schwieriger als ich gedacht hatte. In den Museen gab es zauberhafte Bandwebkämme, aber es waren leider keine Bänder zu finden. In Schweden und im Baltikum entdeckte ich noch zauberhafte Bänder und Muster. Auch fand sich hier auf den Flohmärkten oft noch einiges. Alle Leute, denen ich auf Märkten und Ausstellungen davon erzählte, fanden das sehr schade, dass es hier so wenig Bänder gab. Sie schenkten mir ihre Urlaubserinnerungen, Bänder aus aller Welt. Ich habe mich darüber sehr gefreut.
So habe ich in vielen Jahren doch eine stattliche Sammlung an Originalen gefunden. Natürlich sind dabei auch viele Fotos zu mir gekommen. Hier geht es aber um Originale, vom Lesezeichen bis zum Gürtel und zur Schärpe ist alles dabei. Die schönsten hängen bei mir im Wohnzimmer.
Das ist also die Wohnzimmerwand, es ist sozusagen eine wechselnde Ausstellung. Nun möchte ich all die schönen Bänder vorstellen.
Bänder aus der Ukraine, Polen und der Slowakei
Diese Bänder kommen aus der Ukraine (in Lemberg auf dem Markt gekauft), das blaue und das braune Band, das rote Band kommt aus Polen, es stammt aus Opoczno und die beiden kleinen Lesezeichen kommen aus der Slowakei.
Bänder aus Slowenien
Die mit Leder bezogene Flasche und die mit Band bezogene kleine Schachtel kommen aus dem alten Jugoslawien, wahrscheinlich aus Slowenien
Bänder aus der Türkei
Das sind Bänder aus der Türkei: Ein schmales Zierband, das über der Tür oder über dem Fester hing und eine breites Band. Das breite Band ist ein Zeltband. Es dient zu Stabilisierung der Zeltplanen der Nomadenzelte. Ob Paulus von Tarsos auch solche Bänder benutzt hat?
Bänder aus Lappland
In Lappland, besonders in Jokkmokk, kann man heute noch diese Bänder kaufen.
Bänder aus Schweden, Norwegen und Finnland
Diese kleine Sammlung kommt aus Schweden, Norwegen und Finnland. Es sind einige Geschenke dabei, die von einer Nordlandfahrt stammen, selbst gekaufte aus Schweden und Geschenke von einer finnischen Freundin.
Bänder aus Lettland
Das große Lielwarderband aus Lettland, das ich in Riga gekauft habe und dazu viele Lesezeichen.
Bänder aus Estland
Bänder aus Estland, zur Kieler Woche hier gekauft.
Bänder und Schärpen aus Litauen
Dies sind die zauberhaften breiten Schärpen aus Litauen, handgewebt, aber nicht handeingelesen, alles Geschenke von Freunden und anderen Bandwebern.
Bänder aus Kirgistan, Usbekistan und Japan
Ein Jurtenband aus Kirgistan, das Original ist 45 Meter lang, ein Band aus Samarkant/Usbekistan, zwei alte Seidenbänder aus Japan und ein schmales sehr festes Band, mit dem die einzelnen Plättchen des Samurai-Panzers zusammengefügt und gehalten werden.
Bänder aus Indien, Thailand und Vietnam
Es geht weiter nach Indien, das blaue Band ist das Geschenk einer Freundin, und dann nach Thailand, die Dame, von der ich es habe, hat in Thailand gesehen, wie es gewebt wurde. Das kleine Lesezeichen hat eine Dame während des Vietnamkrieges gekauft, hier in Deutschland. Dann kam es zu mir.
Band aus Irland
Ein irisches Band, das auf den Aran-Islands gewebt wurde. Jedenfalls besagt das der Herkunftszettel. Ich habe es vom Flohmarkt.
Bänder aus Afrika
Auch in Afrika werden Bänder gewebt. Die beiden breiten sind sogenannte Schmalbandwebe aus Ghana. Dort weben die Ashanti diese Bänder. Ein Geschenk von einer Bandweberin, die einen afrikanischen Schwiegersohn hatte. Und ein Band brachte mein Mann von einer Süd-Afrika-Reise mit. Das rot/weiße Band wurde am Fuße des Mont Kenya auf Hölzchen gewebt. Eine liebe Bandwebfreundin schenkte es mir.
Bänder aus Mexiko
Mexikanische Bänder auf einer mexikanischen Tasche.
Bänder aus Bolivien
Zwei Bänder aus Bolivien. Das kleine Lesezeichen ist das erste geschenkte Band von mir fast unbekannten Leuten, damit begann vor ca. 30 Jahren diese Sammlung. Den großen Gürtel brachte mein Sohn von einer Reise mit.
Bänder aus Peru
Zu diesen Bändern gibt es eine lustige Geschichte. Meine Enkelin hatte in ihrer Wohngemeinschaft eine Peruanerin. Und als diese nach Peru zu einem Besuch zu ihrer Mutter wollte, habe ich natürlich bei Malena Bänder bestellt. Nun wurde sie allerdings dort krank und beauftragte ihren Cousin die Bänder zu kaufen. Und der brachte diese Bänder: Industrieware. Diese Bänder wurden den Kranken um den Leib gewickelt. Da Malena krank war und Leibschmerzen hatte, waren das die richtigen Bänder, fand er. (Interessant ist, dass es diesen Brauch auch bei uns gab, der hl. Notburga geweihte Bänder wurden den Gebärenden um den Leib gewickelt).
Inkabänder aus Peru.
Bänder aus Guatemala
Dies sind Bänder aus Guatemala. Ich habe sie auf einem internationalen Weihnachtsmarkt gekauft. Der Verkäufer hatte 10 Jahre in Guatemala gelebt.
Auch diese Bänder stammen aus Guatemala. Kenner können sie den einzelnen Provinzen zuordnen.
Das Band aus Guatemala, das zu einem großen Kreis aufgewickelt wurde, ist ein Kopfband. Es wird um den Kopf gewickelt und sieht dann wie eine breite Hutkrempe aus.
Band aus Argentinien
Eine Schärpe aus Argentinien, gekauft auf der Kieler Woche.
Geflochtene Bänder
Diese Bänder sind nicht gewebt, sondern geflochten oder geknotet.
Links ein Strumpfband aus Spanien, dann zwei Beduinenbänder etwas anders geflochten und zwei kurze geknotete Freundschaftsbänder.
Ein modernes Band aus Kiel
Ja, das ist jetzt das letzte Original-Band aus dieser Sammlung. Es stammt von 1978. Damals gab es kaum Muster, wer sie hatte, hielt sie fest und es gab auch keine Bücher mit Mustern zu kaufen. Da hat meine Tochter Dietlind, damals noch Schülerin, einfach neue Muster entworfen wie diese beiden zum Beispiel.